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NOFX - SINGLE ALBUM
Weitere Informationen:
http://www.nofxofficialwebsite.com/
https://www.facebook.com/NOFX/
Fünf lange Jahre musste das Album reifen um auf die Menschheit los gelassen zu werden.
Fünf Jahre in denen viel passiert ist, auch und gerade NOFX.
Was auch immer passiert, die Freude auf ein neues NOFX-Album ist bei mir immer noch wie am ersten Tag, oder zumindest wie früher. Früher, als die Band die Ikone unserer Jugend war. Einer Jugend, die geprägt war von Punkrock, guter Laune und einer Einstellung an die immer sehnsüchtig gedacht wird. Sehnsüchtig, weil, sie kommt so nicht mehr wieder. Mensch, waren das gute Jahre.
NOFX, der Soundtrack meines Lebens. Das können viele sagen, bei vielen war das vielleicht auch mehr als bei mir. Nichtsdestotrotz kann ich mir meine Jugend ohne diese Band nicht vorstellen. Jeder hörte diese Musik.
Und jetzt?
Und jetzt liege ich hier und starre die Decke an, höre “The Big Drag“ und frage mich, was ist aus uns allen geworden. Was ist mit uns passiert?
“The Big Drag“ das ist ein Song, der als Opener überrascht und gleichzeitig diese Stimmung, dieses Gefühl transportiert, was wir alten Punkrocker Kategorie Ü35 haben. Wir denken an die alten Zeiten. Wir denken an die guten Zeiten, an die Menschen die von uns gegangen sind und an das was wir ändern wollten und an das, was sich tatsächlich geändert hat. Resignation, stille Wut, schweigende Enttäuschung und dann dieser Song. Düster, irgendwie runter ziehend, irgendwie so gar nicht NOFX. Aber auch die Band wird älter und wer würde ihnen die Leichtigkeit von vor 20 und mehr Jahren jetzt noch so abnehmen? Wer jetzt “Ja“ sagt, der geht auch zu Cover-Bands!
Der erste Song des Albums ist aus meiner Sicht sehr mutig gewählt, zeigt allerdings auch den Querschnitt des Albums. Es klingt unerwartet erwachsen und ja, irgendwie traurig.
Eine Spielzeit von über fünf Minuten, da waren früher schon drei Song gespielt.
Danach kommt mit “I love you more than I hate me“. Krasser Titel, krasser Text und dieser typische NOFX-Sound. Punkrock...hell yeah! Auch wenn der Text wahrlich nicht nach Sonne klingt. Eher nach Blumen im Müll.
Song Nummer drei legt noch eine Schippe drauf und ist 100% NOFX! So wie man sie kennt, so wie man sie lebt! Bezeichne mich nicht irgendwie, denn jede Bezeichnung ist eine Stigmatisierung und wer braucht die? “Fuck Euphemism“!! Nimmt das ihr politisch korrekten Leute. Hört auf mit dem Einordnen. Gerade Fat Mike, dem spricht wahrscheinlich der Song aus der Seele, will sich nicht einordnen. Fändet Ihr es gut, wenn alle euch als etwas bezeichnen, was Ihr nicht seid, nur weil jemand denkt, dass Ihr es vermutlich seid? Wollt Ihr euch immer und immer wieder vom Neuen erkären?
“Fuck Euphemism“, ist textlich und musikalisch für mich der stärkste Song des Albums. Eben auch, weil das Lied so typisch NOFX ist.
Dann geht es mit “Fish in a Gun Barrel“ wieder ruhiger, nachdenklicher weiter. Ein krasses Thema, ein krasser Text.
Auch wenn der Titel “Single Album“ es vermuten lässt, dass Album ist insgesamt schon rund. Das schaffen vor allem die Texte, die oft persönlich reflektierend, beobachtend und oft auch etwas resigniert daher kommen (oder täuscht meine momentane Verfassung und ich verstehe das falsch?). Einige Songs sind bereits ausgekoppelt worden, teilweise mit recht aufwendigen Videos, aber es ist wahrlich keine Ansammlung von Single-Hits, sondern ein vollwertiges Album.
“Single Album“ ist ein erwachsenes, sehr persönliches Album.
Ich hoffe, es ist nicht als Abschied zu verstehen und wir werden noch einige Alben der Band zu hören bekommen. Wichtig und relevant sind sie allemal und dass sie weiterhin was zu sagen haben und wichtig sind, dass hört man mit jeder Sekunde auf dem Album.
Geschrieben von Frank am 22.02.2021, 20:08 Uhr
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