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The Real McKenzies - BEER AND LOATHING
Weitere Informationen:
http://realmckenzies.com/
https://www.facebook.com/therealmckenzies
Kinder, wie die Zeit vergeht.
The Real McKenzies veröffentlichen ein neues Album, was sie in schöner Regelmäßigkeit tun, alle zwei bis drei Jahre geht Sänger und Kopf der Band Paul McKenzie mit seinen Mannen ins Studio und nimmt einen Tonträger auf.
Mit “Beer & Loathing“ erscheint ihre dreizehnte Veröffentlichung, in 28 Jahren Bandgeschichte. Es ist schon erstaunlich, wenn ich an die vielen Konzerte der Band denke, die ich bisher erlebt habe und an die Alben die sich in schöner Regelmäßigkeit in meinem CD-Player bzw. auf meine Plattenspieler drehen und merke wie die Band mit der Zeit immer besser geworden ist. Eigentlich hat sich der Stil der Band nie geändert. Er ist immer besser geworden, differenzierter. War es früher stets Vollgas nach vorne, haben auf den letzten Alben auch immer Balladen in ruhigem Tempo ihren Platz gefunden.
Wer einmal Paul McKenzie gesehen hat, wie er alleine oder mit leiser Akustikbegleitung auf der Bühne gesungen hat, der weiß, das diese wahnsinnige Stimme einfach Platz braucht. Platz, den die schnellen Folk-Punk-Songs nicht immer lassen.
Vielleicht mit diesem Bewusstsein, vielleicht auch weil man eben nicht jünger wird und nicht immer nur Vollgas geben kann, bilden die zwölf Songs auf “Beer & Loathing“ die ganze Bandbreite des Könnens der Band ab.
Erst mit Song Nummer drei “Big Foot steps“ wird das Gaspedal ordentlich getreten. Davor darf Paul McKenzie zeigen, was er mit seiner Stimme kann, und das ist eine Menge.
Bleiben wir jedoch bei Song Nummer drei. Ein Song der live garantiert knallen wird und zu wildem Pogo animieren wird (wenn wir den irgendwann mal wieder Pogo tanzen dürfen). Danach geht es mit dem titelgebenden Song weiter, wieder schnell nach vorne und mit einer charmanten Hommage an Motörhead. Ein Song, ein Titel, der irgendwie genau das aussagt, was die Band aus macht. Bier ist elementar, gehört dazu, zur Party, zum Leben aber auch dazu, irgendwann mal im Bandbus aufzuwachen und nicht genau zu wissen wo man ist, welcher Wochentag ist und wie man eigentlich da hin gekommen ist. Das ist das Leben, das Leben von Paul McKenzie. Ein Leben auf Tour, dort fühlt er sich am wohlsten, dort ist er zu Hause. Das war schon immer so und wird hoffentlich immer so sein. Ein Leben das durchaus auf der Überholspur war und ist. Ein selbstgewähltes Schicksal. Ein selbstbestimmtes Leben. Auch wenn er vielleicht in einem anderen Zusammenhang gesungen wird, so erzählt der Text von “Nary do Gooder“ viel von dem Leben und dem Lebensgefühl von Paul McKenzie.
Textlich orientiert sich die Band an dem für das sie bekannt ist. Da wechseln Geschichten aus (dem Sehnsuchtsort) Schottland mit Texten aus dem Leben und selbstgeschriebenen Sagen und Geschichten. Geschichten die Pathos, Herz, Romantik und auch durchaus mal Patriotismus haben. Geschichten von einer Welt, in der das Leben einfacher und härter war. Vielleicht auch gelebte Geschichte. Wer weiß das schon?
So gut wie dieses und die letzten Alben der Band auch waren und so gut das alles klingt, das ist nichts gegenüber einem Live-Konzert.
Die kanadische Band ist einfach eine Live-Band. Live ist es ergreifend, manchmal erschlagend, manchmal faszinierend und oft einfach nur schön. Mag sein, dass diese Band, aus welchen für mich nicht nachvollziehbaren Gründen auch immer, nicht bei jedem Folk-Punk-Fan hoch im Kurs steht. Vielleicht zu dreckig, zu laut, zu Punkrock.
Für mich ist es die Folk-Punk-Band die einfach alles ist, was Folk-Punk aus macht. Mit diesem Album unterstreicht die Band ihren Status. Sie erfindet sich nicht neu, dass muss sie auch nicht. Sie machen das, auf was sie Lust haben und das seit vielen Jahren. Volle Clubs, Support-Gigs für Bands wie Rancid oder Metallica und Auftritte auf großen Festivals zeigen, dass diese Band überall auf der Welt Fans hat. Es gibt wohl kaum eine Band in dem Genre, die mehr tourt als diese Band. Es gibt wohl kaum eine Band die dabei so nah am Leben geblieben ist.
Geschrieben von Frank am 08.07.2020, 21:12 Uhr
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