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PROJEKTGRUPPE DIE BAND - KEIN WEG ZU WEIT

PROJEKTGRUPPE DIE BAND - KEIN WEG ZU WEIT

CD PROJEKTGRUPPE ROCKOLYMP 01.05.2014
  7 / 10

Weitere Informationen:
http://www.projektgruppe-die-band.de/
https://www.facebook.com/projektgruppe.die.band


Vielleicht ist es das letzte Mal und gerade deswegen wollen es die drei reifer gewordenen Jungs jetzt noch einmal wissen. Die drei reifer gewordenen Jungs sind Eule und Huebschke, die schon bei “Privileg B“ und “Schandfleck“ gespielt haben und Karsten Conform, der bei der Punkband “Non Conform“ gesungen hat (und mittlerweile auch Reporter für ramtattta.de ist). Das ist schon Jahre her. Wie es so oft mit Musikern ist, man kommt nicht von der Musik los. So war es auch bei diesen drei Jungs. Man kannte sich aus alter Zeit, man war immer in Kontakt und irgendwann war der Entschluss gefasst, dass man es noch mal wissen will. Die ersten Songs wurden geschrieben, die ersten Konzerte gespielt und dann auch Songs aufgenommen. Fünf Songs haben es auf diese EP geschafft. Was ist raus gekommen?
Song Nummer 1 “Zeig mir den Weg“ ist ein eingängiger Punkrocksong der das Rad nicht neu erfindet, aber durchweg Spaß macht und als klassischer Deutschpunksong angesehen werden kann. Dazu kann man gut pogen und mitsingen.
Song Nummer 2 “Das letzte Mal“ nimmt im Vergleich zum ersten Lied das Tempo komplett raus. Die Gitarre spielt leise, das Schlagzeug gibt den Beat vor und Huebschke singt vom Alleinsein. Die Melodien sind in Moll gehalten. Jede Zeile atmet Melancholie. Traurigkeit macht sich beim Hören breit. Ein Song der mich an meine Teeniezeiten erinnert, als die erste Liebe ging und man sich leer fühlte. Die Sehnsucht einen auffraß und man nicht wusste wie es weitergeht. Atmosphärisch ein guter Song.
Song Nummer 3 “Paar Sekunden“ nimmt die Melancholie aus dem zweiten Song mit auf, jedoch geht es eher um Resignation als um echte Traurigkeit. Auch wenn hier mehr Moll als Dur gespielt wird, der Text Lebenserfahrung widerspiegelt, so gibt der Song in gewisser Weise doch Mut.
Ein kleiner Textauszug soll verdeutlichen was ich meine:
Sag mal spürst die Kälte die dich umgibt
Dir keinen Platz zum Atmen gibt
Die Zeiger der Uhren sie stehen nicht still
Tritt ihnen entgegen
Lasst euch nicht von der gesellschaftlichen Kälte und dem Egoismus besiegen. Haltet dagegen. Denn auch wenn es nicht explizit besungen wird, wir sind nicht alleine!
Song Nummer 4 “Stillstand“. Hier holpert der Text ein wenig, Lebenserfahrung und Melancholie sind auch hier wieder zu hören. Es geht um gesellschaftliche Kälte und Einsamkeit. Mal wieder könnte man sagen, waren doch die beiden vorherigen Songs ähnlich.
Song Nummer 5 “12 Grad“ ist das letzte Lied in diesem Reigen. Auch hier finde ich, holpert der Text etwas. Es geht ein bisschen Richtung Hamburger Schule und Sportfreunde Stiller schimmern textlich auch etwas durch. Am Anfang wieder nur die Gitarre, wieder Melancholie, wieder Lebenserfahrung, wieder Einsamkeit und wieder Traurigkeit.
Was bleibt?
Eine melancholische EP mit einem ersten Song der nicht dazu passt.
Textlich werden mit bildlicher Sprache Situationen beschrieben die sicher jeder von uns schon mal durchgemacht hat und in denen man sich wieder findet. Musikalisch ist das, mal abgesehen vom Timing, nichts großes, aber wirkungsvolles.
PROJEKTGRUPPE DIE BAND ist beileibe nicht das, was die Summe der einzelnen Bandmitglieder erwarten lässt. Kein Deutschpunk, kein Deutschrock, kein Deutschpop. Kein irgendwas dazwischen. Vielleicht wird die Band mal “Element of Crime für Alternative“. Vielleicht bleibt diese EP auch die einzige Veröffentlichung, wer weiß?

Geschrieben von Frank am 21.06.2014, 14:01 Uhr


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