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Brigada Flores Magon - Brigada Flores Magon
Weitere Informationen:
http://de-de.facebook.com/pages/Brigada-Flores-Magon/111993542146536
Aus Frankreich kommen ja vielerlei Sachen. Käse, Wein, verrückte Kleinwüchsige mit einem seltsamen europaübergreifenden Machtkomplex oder halt auch Punkrock. Obwohl sich die letzten beiden Punkte nicht immer voneinander trennen lassen, möchte ich mich doch besonders auf Letzteres fokussieren: „Brigada Flores Magon“.
Als fleißiger Schreiberling habe ich natürlich einen Bildungsauftrag, dem ich sofort Folge leisten werde: Der Bandname hat einen Hintergrund! Es hat nicht etwa mit einem hochkomplexen Code zu tun, sondern heißt frei übersetzt einfach „Brigade Flores Magon“. „Flores Magon“ ist nicht etwa eine spanische Biersorte, sondern die Abkürzung für „Ricardo Flores Magón“, einen anarchistischen Aktivisten aus Mexiko. Er nahm großen Einfluss auf die Mexikanische Revolution im Jahre 1910, indem er unter anderem auch journalistische Arbeit leistete oder sich brav unter die Demonstranten mischte, um für seine Überzeugungen und die seiner Mitstreiter zu kämpfen. Aha.
So, genug davon. Jetzt soll es um Musik gehen. Genauer: Um dreckigen, flotten Punkrock aus Paris!
Dabei gestaltet sich die gleichnamige CD als zwiegespalten – im wahrsten Sinne! Auf der einen Seite gibt es den allseits bekannten Punkrock mit entsprechenden Klängen. Soll heißen: Keine großartig künstlerischen Melodiekaskaden oder komplexe Tempowechsel. Hier wird einfach nur auf die Kacke gehauen!
Auf der anderen Seite gibt es Ska-Verdächtige Lieder (ohne Blasinstrumente), die entweder für fetteTanzeinlagen sorgen oder sich gut dazu eignen, um einfach abzuschalten und sich zurückzulehnen. Hierbei spielen Bass und Gitarre eine wichtige Rolle. Während die Gitarre wenig verzerrt und schnell gespielt wird, konzentriert sich der Bassist auf einen Blues-Sound.
Besonders gut gefallen mir hierbei viele Refrains, die zwar auf Französisch (also für so gut wie jeden unverständlich) gesungen werden, aber trotzdem sehr mitreißend sind und dabei noch einen gewissen „Protest“-Charakter haben. Dazu zähle ich gerne Lieder wie „Octobre ´61“, „Continente Olvidado“, „Action Directe“ oder „Concrits“. Hier spielen die Strophen zwar „nur“ eine sekundäre Rolle, passen aber dennoch sehr gut in das Gesamtbild.
Auch hier bilden die „Ska“-Lieder wieder das Gegenteil: In den Strophen ist ordentlich mehr Tempo drin und würde sich besonders live verdammt geil anhören. Songs wie „Ligne 2“, „Le Futur“ (wobei es hier etwas langsamer zugeht) oder „Chicanos“ sorgen schön für gute Laune und dem unbeugsamen Willen, sich zu bewegen. Sehr schön!
Komischerweise hat diese Anarcho-Band einen Touch, den ich als „Oi!“ bezeichnen würde, ginge es um die klangliche Ausarbeitung. Eine räudige und rauchige Stimme peitscht die mit Bass, Gitarren und Schlagzeug begleiteten Lieder gut voran und macht wohl auch keinen unbedeutenden Teil dieses Charmes aus. Und die Texte stören mich ausnahmsweise mal nicht – wie es bei so vielen „Oi!“-Bands der Fall war -, dafür sorgen zwei Faktoren: 1) Vieles verstehe ich aufgrund der Sprache einfach nicht, und 2) ist das, was ich verstehe, politisch angehaucht. Eine Win-Win-Situation, die sich sehr positiv auf mein Gemüt auswirkt! Hurra!
Ich empfehle jedem, sich einfach mal ein paar Hörproben zuzulegen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Es ist unglaublich, was für eine Anziehunsgkraft eine Band haben kann, wenn sie eine andere Sprache spricht. Raus aus dem ewigen Deutsch-und-Englisch-Trara und hinein in das wirkliche internationale Geschäft der Punkrockgeschichte! Musikalisch ist es zwar keine Offenbarung, aber dennoch grundsolide und auch schön mitreißend.
Brigada Flores Magon sind ein Erlebnis, welches mich sehr positiv überrascht hat und sicher noch ein paar Hörer mehr überraschen wird. Los, rein hören!
Geschrieben von ChaosZx2 am 19.01.2013, 00:00 Uhr
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