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Pure Fruits 2+3
Weitere Informationen:
http://www.purefruit-magazin.de/
Hallo! Ich wünsch dich herzlich Willkommen zum ersten Review von Comics auf Ramtatta.de!
In den letzten Tagen habe ich einige Lieferungen verschiedener Verlage bekommen. Ich stecke Hals über Kopf in Comics und versinke in den gezeichneten Welten.
Anfangen möchte ich mit einer Serie vom „The Next Art“ Verlag. Sie heißt Pure Fruits und ist gratis. Die Serie besteht aus vielen Kurzcomics von Zeichnern, die für diesen Verlag tätig sind. Man findet dort verschiedenste Stile aber alle auf einem eher künstlerischem, abstraktem Niveau. Ausgabe 2 ist bunt gehalten, in Ausgabe 3 wird die Farbe stark reduziert auf Neonblau, Neonorange, Braun und Weiß. Den Farbstil dieser Ausgabe finde ich sehr gelungen und spricht mich an. Ebenso finde ich in beiden Ausgaben das Sponsoring sehr geil. Es gibt Werbung, welche aber nicht wirklich als Werbung auffällt, da im Heft gefeaturete Zeichner die Werbungen illustrierten – fällt also eigentlich gar nicht als Werbung auf. Entdeckte ich in Ausgabe zwei kein übergeordnetes Thema in den Comics, ist es in Ausgabe 3 „der Sinn (des Lebens)“
Zu den Geschichten (aber nicht alle):
In beiden Ausgaben fielen mir die schrägen Illustrationen von Gregor Hinz auf. Sie sind kindlich und die Figuren handeln von Menschen, die ein Abenteuer mit Tieren erleben. Besonders witzig fand ich dabei den Comic in Ausgabe 3. Ein Mann am Lagerfeuer mit einem Löwen und einem sehr klein gewachsenen Pferd unterhalten sich wie „super“ der Tag war. „Und wenn's am schönsten ist soll man gehen“. So beschließen sie, sich zu steinigen, da sie nicht mehr vom Leben erwarten können. Das bitterbös witzige Ende will ich nicht verraten.
Eine weitere Geschichte aus Ausgabe 2 von Sarah Zeese handelt von einem nächtlichen Ausflug einer Gruppe Waschbären. Schön gezeichnet, aber etwas besonderes machen die eigentlich nicht. Waschbären halt ;-)
Franziska Ludwig illustrierte in Ausgabe zwei ein Gedicht von Christian Morgenstern namens „Der Hecht und der heilige Sankt Anton“. Die Zeichnungen erinnern mich irgendwie an Frauenmagazine, wobei das jetzt nichts schlechtes heißen soll (und ja, ich hab auch schon mal Mamas Magazine in der Hand gehabt).
Mit dem cool gezeichneten Comic über Jerome D Silk in Ausgabe 2 muss man sich näher beschäftigen. In den Schwarz Weiß Zeichnungen von James Novak stecken viele Details. Die einzelnen „Panels“ (also Bildchen) werden nicht von Rahmen abgetrennt sondern verschwimmen eher ineinander. Auch verzichtet James Novak hier auf Text. Wenn man den Comic also nur überfliegt hat man einen Haufen Tinte ohne wirklicher Handlung. Wenn man genauer hinsieht erkennt man die Lebensgeschichte von Jerome D Silk.
Irgendwie nett finde ich den Comic von Volker Sponholz in Ausgabe 2. Er erzählt die Geschichte einer genervten Tochter, da sie am Bahnhof von ihrem Vater sitzen gelassen wird. Sehr wichtig dabei war Volker Sponholz anscheinend das Visualisieren von Geräuschen und Musik in seinem Comic.
In einem ganz anderen Stil zeichnet Volker Sponholz in Ausgabe 3 einen Comic über einen Mann, der sichtlich genervt einen Spaziergang unternimmt. Drei Seiten vergehen, in denen der Mann nur geht. Dann hält er Inne. Schaut auf das Meer, geht noch ein Stück und sieht dann einen flachen Stein. Auf den nächsten zwei Seiten sieht man wie er ihn aufhebt und ins Wasser schnippt. Danach geht er sichtlich entspannt weiter.
Sehr geil in Ausgabe 3 finde ich „Ab durch die Mitte“ von Tim Eckhorst. Er besitzt einen auffallenden (wie soll ich sagen) Werbungs-Stil (Triffts vielleicht auch nicht wirklich). Jedenfalls sind seine Illustrationen sehr plakativ! Er zeichnet sehr detailtreu. Kann prima Menschen zeichnen und Autos. Seine Zeichnungen besitzen viele Schattierungen aber nicht so viel, dass Dinge im Schwarz (bzw. in dieser Ausgabe ja braun) verschwinden. Auch die Handlung fand ich amüsant, schafft er es doch auf 6 Seiten die Handlung drei mal zu ändern, ohne dass es erzwungen erscheint.
Schniedel und Möpse gibt’s dann bei Timo Schulz „Glücklich Sterben“ in Ausgabe 3 ;-).
Auch in Ausgabe 3 präsentiert sich James Novak wieder von der guten Seite. Diesmal mit Text und Panels. Eine Agentengeschichte nach dem Sinn des Lebens.
Sehr lesenwert finde ich die Geschichte von „Gott & Zwacki“ von Jens Rassmus.
Eine traurige Geschichte über den Tod des Kindes einer Freundin erzählt uns mit kunstvollen Bildern (wieder so Frauenmagazin-Style) Franziska Ludwig zum Abschluss.
Ebenso kann man sich auf der Website die Aktuelle Ausgabe runterladen.
Pure Fruits 2: ISBN 978-3-939400-36-3
Pure Fruits 3: ISBN 978-3-939400-40-0
Geschrieben von Donald am 17.10.2012, 00:00 Uhr
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