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KaSa - Rock'n'Roll & Schafe schubsen
Weitere Informationen:
http://www.band-kasa.de/
http://www.myspace.com/kasapunkrock
„Rock’n’Roll & Schafe schubsen“. Lassen wir diesen Begriff doch einmal auf uns wirken. Klingt nach einer witzigen Freizeitbeschäftigung für lustige Obdachlose, die ein solches Farmtier unter ihre Brücke als Haustier halten. Oder nach einem Album einer Punkband. Was für ein großer Zufall aber auch, denn die Band „KaSa“ (= „Kartoffelsalat“) hat ein solches Album so ganz zufällig produziert. Dieses präsentiert sich in schönen Farben und einem Sonnenuntergang auf dem Cover, der nur noch Schatten eines Menschen und den eines Schafes erkennen lässt…was der wohl vor hat? Ich tippe mal auf „Rock’n’Roll“, wobei ich da die Anwesenheit von Menschen eher bevorzugen würde…aber gut, nicht jeder steht darauf und läd halt Tiere zu seiner Feier ein. Doch kaum wird die lustige Verpackung gewendet, schrecke ich zurück. Die beiden Worte „Nix“ und „Gut“ prangern vielsagend in der unteren rechten Ecke und lachen mich hämisch an. Was für viele der Teufel höchstpersönlich ist, so ist er für viele eine tolle Anlaufstelle, um Bands und ihr Merchandise kennenzulernen. Da ich persönlich sowohl gute, als auch sehr schlechte Erfahrungen mit diesem Mailorder machen durfte, gehe ich relativ neutral an die Sache heran…und merke dabei nicht, dass ich in diesem Moment meine Fingernägel in meinen Tisch hineinbohre.
Genau so wie die Erfahrungen mit „Nix Gut“, so verhält es sich auch mit dem Album der Hannoveraner Punkrocker. Lange Zeit flog die Platte durch meinen CD-Schrank und fand eher wenig Beachtung…bis heute! Als ich die Scheibe zum ersten Mal in den Händen hielt und durchhörte, blieb nicht sonderlich viel hängen und war auch nicht groß erwähnenswert. Doch jetzt kam sie auf den Tiefen der Unterwelt zurückgekrochen und mittlerweile bin ich mir bei gar nichts mehr sicher. Denn diese Scheibe vereint einfach alles in sich, was sich irgendwie gegenüber stehen könnte. Ich kann auch nicht letztendlich sagen, ob die Scheibe nun sehr gut oder ziemlich langweilig oder zumindest länger unterhaltend sein soll, denn irgendwie ist beides vorhanden. Immerhin kann ich sagen: Es hat definitiv sowas wie Abwechslung zu bieten.
Mal wird alles gnadenlos runter gerockt, mal kommen komplexe Gitarrensoli zum Vorschein. Und dabei klingt sowohl das eine, als auch das andere entweder aufgesetzt und langweilig oder ziemlich geil. Das eine Mal ist ein Text ziemlich gut gelungen, das andere Mal wirkt er gerade zu absurd oder nicht großartig nennenswert. Mal sind die Lieder klar strukturiert und aufgebaut und mal variiert die Klangvielfalt innerhalb eines Songs ganz gravierend (Beispiel: Anfangs klingt es wie Country und später wird gnadenlos „gepunkt“). Hier wirkt der eine Song sehr gut aufgenommen und professionell abgemischt, wo der andere nicht unbedingt damit glänzen kann. Man merkt also ganz klar, dass das Machwerk der Kartoffelsalats in ALLEN Songs Höhen und Tiefen besitzt und deshalb mehr als eine Welle zu verstehen ist.
Was ich jedoch festgestellt habe, ist, dass die meißten Refrains sehr gut gelungen sind und auch Ohrwurmqualität oder Mitgröhl-Faktor besitzen. Leider steht den Refrains die Strophen entgegen, die zwar stellenweise auch mal ganz nett sind, aber an und für sich nicht sonderlich hervorstechen. Zum Glück neigt sich in dieser Hinsicht die Wippe zu Gunsten der Band hin…es gibt weniger „schlechte“ Strophen, als es „gute“ Refrains gibt. Darum bleibt im Nachhinein ein positives Bild übrig, das man von diesem Album haben könnte.
Aber es gibt auch noch Rettung: Die Lieder „Dieser Tage“ und „Emopunkpopschnulzen-Song“ stechen noch positiv heraus, vor allem das Erstgenannte. Hier macht es wirklich Spaß zuzuhören, ohne allzu große Schnitzer zu bemerken. Und da diese beiden eher in der zweiten Hälfte des Albums anzutreffen sind, bleiben sie stärker in Erinnerung und machen daher einen positiveren Eindruck.
Jedoch bleibt nach alle dem ein konfuser Zuhörer zurück. Ich kann einfach keine Bewertung in Form von Sternen vergeben, dazu müsste ich wirklich jeden einzelnen Song bewerten. Und mal abgesehen davon, dass es keine Sau jucken würde (geschweige denn lesen), wie jedes einzelne Lied womöglich zu bewerten wäre, habe ich auch keinen großen Bock die philosophische Tiefe eines Songs zu sezieren. Ich könnte auch eigentlich sinnlos auf meine Tastatur einprügeln, den entstandenen Buchstabensalat abspeichern, hier hin kopieren und sagen: DAS ist die CD! Es bringt einfach nicht sonderlich viel den Rot- oder Grünstift mit besonderem Vermerkt anzusetzen.
Aber ein Fazit sei dennoch ganz nützlich: Fans der Band werden sicherlich ein solides Album in den Händen halten und ihren Spaß dabei haben können. Jedoch wäre es zweifelhaft anzunehmen, dass es das Beste wäre, was die Jungs aus Hannover zustande gebracht haben.
Alles andere, das sich weniger zu den „Fans“ zählt, sollte sich das vielleicht gut überlegen und sich rein hören. Es könnte nämlich sein, dass es nach „0815“ klingt oder den persönlichen Geschmack nicht trifft. Die logische Folge wäre dann natürlich, dass es – wie bei mir – in den Unweiten der hauseigenen CD-Sammlung verloren geht…und im Unterschied zu meiner Situation vielleicht nie wieder auftaucht.
Also: Probieren geht über studieren!
Geschrieben von ChaosZx2 am 11.08.2011, 00:00 Uhr
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