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DROPKICK MURPHYS - GOING OUT IN STYLE
Weitere Informationen:
http://www.dropkickmurphys.com/
http://www.myspace.com/dropkickmurphys
Die mittlerweile sehr groß gewordene Sparte des Folkpunks hatte vor einer handvoll Jahren nur ein paar gute und erfolgreiche Bands gehabt. Da gab es auf der einen Seite die punkige und versoffene Schiene die The Real McKenzies geschaffen hatten und deren Speerspitze sie immer noch sind. Auf der anderen Seite gab es DROPKICK MURPHYS eine Band die durchaus ihre Wurzeln auch im Punk hatte, aber mehr noch im Hardcore und im Rock. Als traditionelle Band legten zu dieser Zeit auch Flogging Molly den Grundstein ihre Erfolges.
Die ersten Alben der Bostoner waren somit zwar auch erfolgreich, weil sie fast ein Alleinstellungsmerkmal hatten, aber eben mehr auf der Tough-Guy-Schiene. Dieser Schiene ist die Band immer treu geblieben. Während The Real McKenzies nur langsam erfolgreicher wurden und immer noch die kleinen, alternativen Clubs bespielen, sind DROPKICK MURPHYS aus diesen schon länger ausgezogen. Sie spielen in Hallen mit einer Kapazität von 2000 aufwärts. Auf den großen Festivals sind sie auch gern gesehene Gäste.
Die Band aus Boston wurde aber nicht nur auf der Fanseite bekannter sondern fand auch unter Künstlern viele Freunde. So haben sie mittlerweile einen Soundtrack für einen Scorsese-Film aufgenommen. Die Gästeliste für “Going Out in Style“ liest sich somit auch wie ein kleines How is How. Bruce Springsteen (!) hat ebenso die Band unterstützt wie Fat Mike (No Fx), Chris Cheney (The Living End) und Lenny Clarke (Rescue Me).
Mit “Going Out in Style“ bringt die Band ihr siebtes Studioalbum heraus. Die verflixte Sieben, eine Zahl die mit viel Aberglauben behaftet ist. Die Band hat sich für ihr siebtes Album etwas Besonderes einfallen lassen. Es ist im weitesten Sinne ein Konzeptalbum, denn es erzählt in dreizehn Songs das Leben von Cornelius “Connie“ Larkin. Connie ist ein Ire der im Jahr 1949 die große Reise in die USA gewagt hat, wie viele seiner Landsleute auch. Er wurde im Korea-Krieg mehrfach ausgezeichnet, hat sich aber auch immer für benachteiligte Menschen eingesetzt. Er ist eine kleine Legende, wie das Booklet erklärt.
An diesem Lebenslauf kann man natürlich prima Songs andocken, die zu den Bostoner passen. So gibt es auf dieser Scheibe vielfältige Songs zu hören, so dass für jeden etwas dabei ist. Es wird vom traditionellen Folk-Fan bis zum Punk und Hardcore so gut wie alles bedient. Das kommt dann natürlich auch in einer standesgemäßen Produktion rüber, die keine Wünsche offen lässt.
Die Texte selber sind fast immer recht lang und erzählen Geschichten und Erlebnisse. Das kommt bei DROPKICK MURPHYS alles ehrlich auf aufrichtig rüber. Es ist ein Album was zu Herzen geht, was aber eben auch Kriegsveteranen besingt, und da hab ich dann doch Bauchschmerzen. Die Glorifizierung des Krieges ist überall ein dunkler Teil des Patriotismus, auch in den USA. Unrecht mit Unrecht zu bekämpfen kann keine Gerechtigkeit bringen, und wenn man sieht in wie viel Ländern die USA sich bewusst in Kriegsgeschehen eingemischt haben um ihre Interessen durchzusetzen, dann kann man das nicht gut heißen. Es ging immer um den eigenen Vorteil, nie um die Menschen, und wenn es die Menschen dann doch besser hatten, dann war das ein schönes Nebenprodukt der ganzen Sache.
Trotz dieses galligen Beigeschmacks bei dem Song “Memorial Day“ ist das Album großartig.
Es bedient natürlich die Fans der Band gibt aber auch genug Ansätze für Leute die die Band noch nicht kennen. Erfolg wird “Going out in Style“ definitiv haben, und das sie mir gut gefällt kann ich auch nicht bestreiten, obwohl mich die Band live noch nicht überzeugen konnte, und deren Publikum auch nicht.
Geschrieben von Frank am 23.04.2011, 00:00 Uhr
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