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1.MAI '87 - Viecher im Leib
Nun hat Det also auch mich in sein geräumiges Ramtatta-Boot gelockt, da er mit den neuesten Veröffentlichungen im Deutschpunk-Sektor wenig bis gar nichts anfangen kann! Ich sagte natürlich gerne zu, sah mich als Textfetischist aber schon ständig die Inhalte der Neuerscheinungen zerreißend vor mir. Na Prost Mahlzeit... Kurze Zeit später trudelte dann das erste Päckchen ein - und ich hatte noch mal Glück gehabt! Das sehr veröffentlichungsfreudige Nix Gut-Label schickte ausschließlich Re-Releases von Klassikern. Als erstes das seit Jahren ausverkaufte Debütalbum von 1.Mai'87 aus dem Jahr 1994. Obwohl "Viecher im Leib" als Deutschpunk-Meilenstein der 90er gilt, hatte die Scheibe irgendwie nie den Weg in mein CD-Regal gefunden. Seltsam... Schon zu Anfang der CD wird klar, um was für eine Band es sich bei 1.Mai'87 gehandelt hat: Experimentierfreudig, musikalisch überdurchschnittlich und über den Punk-Tellerrand hinausschauend, textlich unpeinlich und ein sehr präsenter Sänger! Die herausragenden Songs sind "Crackhead", "Voll auf Deutschland", "Angst" und vor allem das sich mit den nur an Suff und Randale denkenden Elementen unserer Szene auseinandersetzende "Voll Proll". Letzterem Song ist wirklich nichts hinzuzufügen! Ein paar der zwölf "Viecher im Leib"-Lieder reißen mich dagegen nicht vom Hocker, sie kommen ein bisschen langweilig rüber. Als Bonus folgen aber noch die Songs des ersten Demo-Tapes "Wunsch ist Wunsch" (u.a. "Sie marschieren wieder", "Sie strafen dich lügen") sowie ein aufnahmetechnisch absolut schrottiger Live-Song, der mit einem Diktiergerät(!) mitgeschnitten wurde. Die älteren Bonussongs sind strikterer Punk, deutlich politisch/sozialkritisch und können mich ähnlich begeistern wie die starken Stellen des regulären Albums. Der Rumpel-Live-Song am Ende lässt sich dann auch verschmerzen, da nur 1:28 Min. lang und vor allem das Gesamt-Album in keiner ausführlichen Deutschpunk-Sammlung fehlen sollte!
Andy - Keine Ahnung -
Geschrieben von Andy am 02.10.2006, 00:00 Uhr
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