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ANGEL CITY OUTCASTS & PETE BENTHAM AND THE DINNER LADIES, 23.07.11 Berlin, Wild at Heart
Es ist ein Samstag im Sommer. Oder das, was der Kalender dafür hält, den seit Tagen bestimmen Wolken, Regen und Wind das Wetter. Sommer, wo bist du?
An so einem Tag muss man aber trotzdem nicht verzweifeln, den das Wild at Heart in Kreuzberg macht trotz Festivalsaison und Urlaubszeit wie gewohnt weiter, das heißt es gibt auch in den Sommermonaten Livekonzerte. Und wenn ANGEL CITY OUTCASTS in der Stadt sind, dann sollte man sie nicht verpassen.
Bevor die Band aus Los Angeles auf die Bühne trat, gab es mit PETE BENTHAM AND THE DINNER LADIES noch “Kitchencore“ aus Liverpool.
Obwohl es recht kühl war an diesem Abend, fing die erste Band recht spät an, was zumindest bei gutem Wetter im Wild at Heart normal ist, denn so kann jeder wenn es dann dunkel geworden ist ohne Hetze den Weg nach Kreuzberg antreten.
Um 23.00 Uhr betrat PETE BENTHAM AND THE DINNER LADIES die Bühne. Zwei Männer und zwei Frauen. Die Frauen trugen Kochschürzen! Eine attraktive Dame in Kochschürze spielte den Bass und die zweite bearbeitete gekonnt das Schlagzeug. Pete selber spielte Gitarre und gab den Songs seine Stimme. Sein Kollege spielte Saxophon und manchmal auch Klarinette. War schon ein etwas seltsames Bild in einem Rock´n´Roll-Club jemand mit Saxophon oder Klarinette zu sehen. Glaube an diesem Abend habe ich das erste Mal im Wild at Heart eine Klarinette auf der Bühne gesehen.
Die Band aus Liverpool hatte auch einige Fans mitgebracht, zumindest nach der Begeisterung vor der Bühne zu urteilen. Von den 50 Leuten vor der Bühne machten 20 ordentlich Stimmung, wobei es zum Ende des Sets noch etwas voller wurde. Die weiteren Anwesenden hatten es sich an der Bar gemütlich gemacht.
PETE BENTHAM AND THE DINNER LADIES haben einen ganz eigenen Sound. Es ist ein Stilmix aus Minimal Rock´n´Roll, ´77er Punk und einem Hauch druckvollem Jazz. Weitere Stile sind punktuell aus dem Sound herauszuhören. Es sind sehr rhythmische Songs, die durch ihre geniale Einfachheit begeistern. Dazu kommen die Texte, die sich durch viel schwarzen Humor, augenzwinkernder Provokation und Ironie auszeichnen. Darüber hinaus kamen dann noch die Ansagen und Unterhaltungen die Pete mit dem Publikum gemacht hatte. Hier wurde auch herzlich gelacht oder aufgrund der Absurdität freundlich der Kopf geschüttelt. Es hat Spaß gemacht, den Vierer aus Liverpool zu sehen. Auch wenn vielleicht die letzten fünf Minuten nichts Neues mehr brachten, so sind PETE BENTHAM AND THE DINNER LADIES trotzdem eine absolute Entdeckung, und mal wirklich was Neues!
Zu Beginn der Geisterstunde betraten dann ANGEL CITY OUTCASTS die Bühne. Vor der Bühne war es jetzt natürlich enger. Gut 100 Leute, von vielleicht 200-250 Leuten waren am Ende des schlauchartigen Clubs um der Band zu lauschen. Die Jungs aus L.A. betraten gut gelaunt die Bühne und legten gleich krachend los. Auch wenn bei den ersten Songs noch ein bisschen am Sound auf der Bühne rumgeschraubt wurde, so blieb das was aus den Boxen kam an den Seiten des Raumes extrem laut. Vor allem die Gitarre war daran Schuld. Hoch und laut lärmte sie für die Leute die am Rand standen fast alles zu. In der Mitte war der Sound gut, wenn auch sehr gitarrenlastig, aber absolut annehmbar. Der Band schien das nicht aufzufallen oder sie störte es nicht. Ihre Interpretation von schnellem gitarrenlastigen (Street-Country ) Rock´n´Roll begeisterte trotz des nicht ganz perfekten Sounds. Hatte die Jungs jetzt ein paar Jahre nicht gesehen und muss sagen, dass sie rein technisch fast noch besser geworden sind. Vom Sound her war die Gitarre an diesem Abend einfach das Instrument was störte. Sänger und zweiter Gitarrist schienen sich an ihren Instrumenten allerdings sehr wohl zu fühlen. Häufig selbstdarstellerisch spielten sie die Sechssaiter.
Die Stimmung war gut, die Band hatte Spaß, es war ein cooler Rock´n´Roll-Sound und trotzdem denke ich, dass sie mit noch besserem Sound das Publikum noch mehr begeistert hätten. Da nutzte es auch nicht, als die Band zum klatschen und tanzen animierte. Das Publikum verweigerte sich. Wir sind ja auch nicht im Stadion sondern in einem Club.
Als Fazit des Abends lässt sich sagen, dass es zwei coole Bands in guter Stimmung im passenden Ambiente gab. Herz, was willst du mehr?
Geschrieben von Frank am 27.07.2011, 00:00 Uhr
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