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DISTEMPER & HAUSVABOT im DOSTO in Bernau am 25.06.2010
Zu diesem Konzert ging es ins Umland von Berlin. Nicht oft passiert es, dass es Konzerte in der Nähe von Berlin gibt, zu denen man als Berliner gehen kann. Es ist nicht unbedingt nur die Faulheit, es ist vor allem deshalb, weil die meisten Bands neben Konzerten außerhalb von Berlin auch in Berlin spielen.
Die diesjährige Tour von DISTEMBER aus Moskau machte allerdings keine Station in der Hauptstadt und so war es nach kurzer Überlegung klar, dass wir nach Bernau fahren. Da Bernau noch an die S-Bahn sowie auch an den Regionalverkehrs angebunden ist, war es auch recht bequem hinzukommen. Gerade mal 15 Minuten fuhr der Regionalzug nach Bernau. Von Tür zu Tür waren es insgesamt 45 Minuten, und dass braucht man in Berlin zu den meisten Clubs auch.
Etwas verwundert war ich, als wir im Jugendclub Dosto ankamen. In Erinnerung war mir noch ein altes Barackengebäude, aber dieses steht wohl nicht mehr. Stattdessen residiert der Club in einem Neubau. Begrüßt wurden wir am Einlass von einem schicken Graffiti welches die Bands des heutigen Abends ankündigte.
Vor dem Club saß man noch gemütlich zusammen und wartete darauf, dass es reingeht. Es war ein angenehmer Sommerabend und die Stimmung war relaxt und voller Vorfreude.
Nachdem HAUSVABOT dann auch endlich ankamen und den Sound gecheckt hatten, wurden die Türen für´s gemeine Volk geöffnet. Das Dosto ist schön geworden. Ein Konzertraum für vielleicht 150 Leute, vielleicht auch 200 mit guter Anlage und einem schönen Barbereich. Alles recht übersichtlich aber gut gemacht.
Der Beginn um 21.00 Uhr konnte nicht gehalten werden, schließlich war da noch nicht mal Einlass. Gegen 22.15 Uhr begaben sich die drei Berliner von HAUSVABOT dann endlich auf die Bühne um die Anwesenden mit Hardcore-Punk warm zumachen, damit diese dann bei den Sakpunks von DISTEMPER richtig ausflippen können.
HAUSVABOT knallten dem Publikum bis zur ersten Ansage vier, teils neue Songs um die Ohren. Der Sound war am Anfang noch nicht optimal, besserte sich aber von Song zu Song, so dass es auch für die Soundpuristen ab Mitte des Sets gut klang.
HAUSVABOT spielten eine ganze Menge neuer Songs, die auf dem neuen Album, welches im Spätsommer / Herbst 2010 erscheinen soll, enthalten sein werden. Die neuen Songs sind eine deutliche Weiterentwicklung. Die Texte passen ohne Umschweife wie die Faust auf´s Auge und sind alle politisch und / oder sozialkritisch aber auch die eigene Szene und deren Verhalten wird besungen.
Musikalisch geht es sogar noch härter und kompromissloser zur Sache als bisher, dabei wird technisch trotzdem einiges geboten. HAUSVABOT werden mit ihrem neuen Album sicher einen richtigen Brecher hinlegen. Ich bin gespannt.
Neben neuen Songs spielte die Band aber auch eine Reihe älterer und ganz alter Songs.
Die Stimmung war super. Nach den ersten Songs wurde erst zaghaft dann aber immer mehr und mutiger getanzt. Die drei Berliner wussten zu gefallen! In meinen Augen gehören HAUSVABOT mittlerweile zu den besten Deutschpunk / Hardcore-Punk-Bands.
Nach den gut 40 Minuten von HAUSVABOT ging man kollektiv an die frische Luft.
Im Saal war es mittlerweile gut warm und die Sommernacht draußen war lau und um einiges angenehmer. So verquatschten wir uns, wie viele anderen auch, und verpassten den Beginn von DISTEMPER. Als wir wieder drinnen waren wurden wir erstmal von einer Wand aus Hitze und Feuchtigkeit erschlagen. Die Temperaturen gingen Richtung Sauna. Die gut 100 Anwesenden waren begeistert von der Show die die Moskauer hinlegten. Es wurde getanzt, gepogt oder sich auch nur ruhig bewegt. Still stehen konnte kaum einer, während DISTEMPER ihren Skapunk enthusiastisch und druckvoll durch die Boxen ballern ließen.
DISTEMPER singen ihre Songs in ihrer Heimatsprache, was den Songs immer wieder eine ganz eigene Note gibt. Das Set war, wie nicht anders zu erwarten, druckvoll und mitreißend. Sogar das Maskottchen, der DISTEMPER-Hund tanzte begeistert auf der Bühne mit. Wobei mir der arme Kerl unter der Maske echt leid tat. Das muss höllisch heiß gewesen sein.
Die Temperaturen und vor allem die Luftfeuchtigkeit stieg von Song zu Song an. Die konsumierten Getränke wurden fast 1:1 ausgeschwitzt.
Es war eine tolle Party, mit zwei super Bands in einem sehr angenehmen Club mit sehr angenehmen Leuten. Ins Dosto kann man öfter fahren. Ist klasse dort.
Geschrieben von Frank am 30.06.2010, 00:00 Uhr
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